Schauen sie
in eine beliebige Untersuchung zur Beliebtheit
von Schulfächern:
die Chemie gehört stets zu den am
wenigsten beliebten Fächern - egal in welcher
Schulform, in welcher Stufe, bei welchem
Lehrer.
Der Chemielehrer, der das Fach
schliesslich selbst mit grosser Freude studierte,
sieht dies mit einer Mischung aus Grausen
und Fassungslosigkeit.
Die historische Entwicklung der Chemie
mag einige Erklärungen dafür bereithalten,
wieso die Chemie einen so schlechten Ruf
- unverständlich, durcheinander, komplex
- bei den Schülern hat.
Der schlechte Ruf in der Gesellschaft ist
sicher mit dadurch zu erklären, dass in
den Medien das künstliche Gegensatzpaar
natürlich (gut, rein, edel, gesund) und
chemisch (schlecht, gefährlich, schmutzig)
hochgehalten wird.
Diese Haltung führt bei vielen Schülern
zu Voreinstellungen, die eine unbefangene
Beschäftigung mit dem Fach kaum noch möglich
macht.
Wenig hilfreich sind in diesem Zusammenhang
natürlich auch Sendungen wie die Knoff-Hoff-Show,
in der frei von jeder konzeptionellen Überlegung
Experimente aneinandergereiht werden, ohne
dass auch nur ansatzweise eine Erklärung
versucht wird.
(Bublath
lässt ein Stück Kreide fallen, es fällt
zu Boden und zerbricht. Bublaths Erklärung:
"Das Stück Kreide ist zu Boden gefallen
und zerbrochen." - Nächster "Versuch".
Erschütternd)
Die Erwartungshaltung ist dann: es knallt,
aber keiner will wissen warum.
|