Zu Zeiten, als die Mathematik
bereits hochentwickelt war (z.B. Differentialrechnung:
Leibniz und Newton), als in der Astronomie
Sonnenfinsternisse vorhergesagt werden konnten
und der Aufbau des Weltalls in Grundzügen
bekannt war (zumindest ausserhalb des Vatikans)
und auch Physik und Biologie (Linné!)
in hoher Blüte standen, herrschte in der
Chemie noch weitgehend die blanke Ignoranz.
Man betrachtete fröhlich die ablaufenden
chemischen Reaktionen, ohne die Möglichkeit
zu haben sie in ein System zu bringen.
Das Wort Atom stammt ursprünglich aus dem
Griechischen (atomos: das Unteilbare). Einige
griechische Philosophen wie Leukipp und
Demokrit beschäftigten sich mit dem Wesen
der Materie. Die Überlegung, was wohl passieren
wird, wenn man eine Stoffportion immer wieder
teilt, führte zu der Überzeugung, dass es
so etwas wie kleinste Teilchen geben müsse,
da sonst schliesslich nur noch die Leere
bliebe. Diese kleinsten Teilchen nannte
man Atome.
Man weist heute gern auf diese frühen
Wurzeln der Chemie hin, jedoch zog man damals
keine Schlussfolgerungen zur Erklärung von
chemischen Reaktionen.
Das erste Modell - von Dalton - war einfach
und trotzdem erstaunlich langlebig.
Rutherford differenzierte 100 Jahr später
nach Kern und Hülle.
Die Feinstruktur der Hülle geht auf Bohr
zurück, wir betrachten hier jedoch ausführlicher
die Vorstellung von Kimball, da sie für
unsere Zwecke hinreichend erklärungsstark
ist, ohne die Komplexität der "richtigeren
Modelle" (wellenmechanisches Atommodell/Orbitalmodell)
zu haben. |