Der erste Schritt war
die Bestimmung der relativen, das bedeutete
damals der auf den Wasserstoff bezogenen
Atomgewichten. Der Wasserstoff wurde früh
als das Element mit den "kleinsten", also
leichtesten Atomen erkannt und deshalb als
Bezugspunkt gewählt.
Man fand im Wasser ein Gewichtsverhältnis
Sauerstoff zu Wasserstoff von 85:15. Geht
man von der Formel H2O aus, so
ergibt sich bezogen auf ein Atom ein Verhältnis
von 85:7,5 oder 11,3:1. Man wies also dem
Wasserstoff (als Bezugspunkt) das Atomgewicht
1 und dem Sauerstoff das Atomgewicht 11,3
zu. Die Werte waren zunächst noch recht
ungenau wie im Beispiel, und zwar erstens,
weil die genaue Formel der Verbindung zunächst
nicht immer korrekt bekannt war und weil
die Messmethoden weniger exakt waren als
heute (vor 1810 !)
Schon um 1820 waren jedoch die relativen
Atomgewichte von mehr als 30 Elementen einigermassen
genau bekannt: Beispiele sind Fe (54,27),
lod (126,28), Nickel (59,16), Silber (108,31)
und Stickstoff (14,18).
Vergleichen Sie mal - nur so zum Spass -
mit den heutigen Werten.
Napoleon (genau:
der Kleine mit der Hand in der Brusttasche)
hatte kurz zuvor die Schlacht bei Waterloo
verloren. Damals gab es noch nicht einmal
die Eisenbahn!
Es ist natürlich einigermaßen
erstaunlich, dass die relativen Atommassen
so genau bestimmt werden konnten, obwohl
die apparativen Voraussetzungen ziemlich
dürftig waren.
Aber nur scheinbar, wenn man sich mal eine
Modellrechnung
ansieht.
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