Radioaktive Isotope
und Radioaktivität |
Einige natürlich vorkommende
Isotope sind radioaktiv. Dies bedeutet,
dass sie unter Aussendung von alpha-, beta-
und/oder gamma-Strahlung zerfallen.
Die meisten radioaktiven Isotope sind jedoch
in kerntechnischen Laboratorien (z.B. Jülich,
Karlsruhe, Berkeley usw.) hergestellt worden.
Vom bereits erwähnten Chlor existieren (mindestens)
die Isotope Cl-32 bis Cl-40, von Platin
die Isotope Pt-173 bis Pt-200.
(Mit mindestens ist gemeint,
dass mittlerweile möglicherweise schon
weitere Isotope hergestellt worden sind.)
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Ein wichtiger Begriff
in diesem Zusammenhang ist die Halbwertszeit,
sie gibt an, wie lange es dauert, bis die
Hälfte einer ursprünglich vorhandenen Zahl
von radioaktiven Atomkernen zerfallen ist.
Beispiele für Halbwertszeiten:
C-9: 0,1 s; C-14: 5730 a; Th-232: 1,4 x
1014 a (etwa das Dreifache des
geschätzten Erdalters!) |
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Beachten Sie:
nach zwei Halbwertszeiten ist noch die Hälfte
der Hälfte, also ein Viertel übrig, nach drei
Halbwertszeiten noch ein Achtel usw. |
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Die natürlichen lsotopengemische
können aus drei Gründen radioaktive Isotope
enthalten:
- Die Halbwertszeit ist sehr lang (siehe
Th-232), die Isotope sind also „Restbestände“
aus der Entstehungszeit der Erde oder
des Sonnensystems.
- Die radioaktiven Isotope werden in der
oberen Erdatmosphäre durch die energiereiche
Sonnenstrahlung ständig neugebildet (C
14, H-3).
- Radioaktive Isotope können als Zwischenprodukte
in Zerfallsreihen anderer radioaktiver
Isotope mit langer Halbwertszeit auftreten.
Viele heute in der Natur vorkommende Isotope
sind allerdings Produkte menschlicher Tätigkeiten:
Atombombentests, Unfälle wie Tschernobyl usw.
Die Gesundheitsgefährdung durch radioaktive
Isotope ist v.a. dadurch gegeben, dass der
Körper diese aufnehmen kann.
- Sie werden über das Trinkwasser oder
die Atemluft aufgenommen.
- Viele der Isotope ( z.B. Sr-90, I-127,
Cs-137, ... ) können sich statt anderer
Atome im Organismus einlagern ( z.B. I-131
statt I-127 in der Schilddrüse, Sr-90
statt Ca in den Knochen ) und können dort
bei ihrem Zerfall Schädigungen der Zellstrukturen
bewirken, die nicht reparabel sind (Krebs,
Veränderung der Erbsubstanz, ...).
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Trotz allem liegt die Gefahr
der Kernkraft wohl weniger in solchen Unfällen
wie Tschernobyl; auch nicht darin, dass beim
Betrieb von diesen Kraftwerken Radioaktivität
freigesetzt wird, denn diese Belastungen sind
sehr gering. Problematisch sind v.a. die Abfälle
wie auch das Abbruchmaterial aus stillgelegten
Kernkraftwerken (Endlager)? Das strahlt teilweise
noch (siehe Halbwertszeit) für viele Jahrtausende.
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